Bundespolitiker aus der Region nehmen Stellung zu Abschiebungen nach Afghanistan.

Bundestagskandidat Kai Bock zu den Abschiebungen nach Afghanistan in ungekürzter Fassung.

Abschiebung: „Das geht für mich nicht zusammen“
Artikel aus dem Haller Tagblatt vom 3. Juni 2017

Der Bundestag hat beschlossen, die Abschiebungen nach Afghanistan vorerst auszusetzen. Nach dem Anschlag vom Mittwoch in Kabul, bei dem rund 90 Menschen getötet und hunderte verletzt sowie die deutsche Botschaft schwer beschädigt worden ist, hat sich das Parlament am Donnerstagabend erneut mit dem Thema Abschiebungen in das Land am Hindukusch befasst. Die Ansichten dazu gehen bei den Bundespolitikern aus der Region auseinander, wie eine Nachfrage dieser Zeitung zeigt. weiterlesen

Ungekürzte Antwort von Kai Bock: 

Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung den Tatsachen ins Auge schaut und endlich anerkennt, dass Afghanistan ein von Terror geplagtes Land ist. Abschiebungen von Geflüchteten nach Afghanistan kommen einer Todesstrafe gleich. Afghanistan war und ist nicht sicher und wird es noch für lange Zeit nicht sein. Das wissen wir nicht erst nach dem gestrigen Anschlag mit 90 Toten.

Die für gestern geplanten Abschiebungen „aus organisatorischen Gründen“ nur zu verschieben, zeugt von einem unerträglichen Zynismus dieser Bundesregierung.
Es ist unsere humanitäre Pflicht Menschen zu beschützen, die bei uns vor Krieg und Terror Zuflucht suchen. Ich fordere Bundeskanzlerin Merkel auf, den Innenminister an die Leine zu nehmen und dafür zu sorgen, dass keine Menschen mehr nach Afghanistan abgeschoben werden.

Es ist auch an der Zeit, dass Ministerpräsident Kretschmann zur Vernunft kommt und ein Abschiebestopp für Baden-Württemberg ausruft. Sein Schweigen in dieser Frage ist mittlerweile unerträglich laut geworden.

Ebenso unerträglich finde ich die Polizeigewalt, mit der gestern in Nürnberg gegen Berufsschüler vorgegangen wurde, die sich schützend vor Ihren Mitschüler gestellt haben, der nach Afghanistan abgeschoben werden sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Kai Bock                                           
Sprecher Kreisvorstand und Bundestagskandidat DIE LINKE Schwäbisch Hall/Hohenlohe