Haushaltsrede im Kreistag Schwäbisch Hall 2021

Zum 16. November 2021 befinden wir uns in der vierten Welle der Pandemie. Im Gegensatz zu einer anderen Partei, die hier im Kreistag vertreten ist, haben wir stets für eine bundesweite Aufklärung der Pandemie und der Patentfreigabe des Impfstoffes geworben. Wir sind nicht mit Corona-Leugner:innen zusammen auf die Straße gegangen, um Papiermasken zu verteilen oder Kreuze herumzutragen, um die an Corona erkrankten und verstorbenen Menschen und deren Angehörige öffentlich zu demütigen. Wir sehen immer noch einige Punkte im Infektionsschutzgesetz als kritisch, möchten aber die Solidarität durch die notwendige Impfung verteidigen. In unserem Landkreis selber sind 59, 8 Prozent der Bevölkerung erstgeimpft. Kein herausragendes Ergebnis, wenn wir uns die aktuelle Situation bundesweit und in beiden Krankenhäusern im Landkreis anschauen.

Die anhaltende Impfverweigerung wird sich auf unsere Krankenhäuser und den medizinischen Fachkräften und dem Pflegepersonal nun wieder auswirken. Genauso haben wir den Menschen im Einzelhandel und allen Dienstleistungsbereichen keine Perspektiven aufgezeigt, denn genau diese Menschen sollten für ihre tagtägliche Arbeit vor Ort, während und nach der epidemischen Lage, mehr Gehalt und Anerkennung bekommen. Somit beantrage ich einen Pandemiezuschlag im Januar 2022 von je 300 € an die Pflegefachkräfte und allen zusätzlichen, ergänzenden Mitarbeiter:innen (u. a. Facility Management, Wäscherei, Küche) im Klinikum Crailsheim. Wir können nicht abwarten bis das Geld vom Bund oder Land kommt, denn die Arbeitskräfte werden ihren Beruf verlassen, wenn sie weiterhin unter schwersten Bedingungen arbeiten müssen.

Eine der großen Auswirkungen der Pandemie auf unsere Gesellschaft betrifft unsere soziale und psychologische Entwicklung. Wir lesen tagtäglich von Studien und Statistiken über den Anstieg von psychisch erkrankten betroffenen Kindern und Jugendlichen, der Zunahme von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche und Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Jeden dritten Tag findet ein Femizid in Deutschland statt. Wir im Landkreis haben diese Morde an Frauen schon erfahren müssen. All dies ist u. a. das Ergebnis fehlender Handlungs-und Schutzkonzepte in unseren Kommunen.

Ich fordere hiermit auf, dass jede Gemeinde im Landkreis ihre Handlungs- und Schutzkonzepte für das Wohlergehen von Kinder, Jugendlichen und Frauen dem Landratsamt vorlegen. Dies kann in Kooperation mit dem Landratsamt weiterentwickelt und zur tatsächlichen Implementierung der Istanbul-Konvention dienen. Hierfür beantrage ich Mittel in Höhe von 15.000 €.

Eine weitere Maßnahme zum Schutze und Wohlergehen unserer Jugendlichen ist das Konzept des 50/50-Taxis (Fifty-Fifty-Taxi). Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren erhalten im Landkreis, an Wochenenden und Feiertagen zwischen 0 und 6 Uhr, die Fahrt mit dem Taxi zu 50 Prozent erstattet. Somit können wir einen Teil zum Schutze und der Unversehrtheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in unseren Kommunen aktiv beitragen. In unseren Nachbarlandkreisen Ostalb und Heilbronn findet dieses Konzept eine gute Resonanz. Es ist zu überprüfen, ob der Kreisverkehr Schwäbisch Hall an diesem Konzept miteingebunden werden kann oder ob das Konzept des Rufbusses angepasst werden könnte. Zudem beantrage ich W-Lan- und USB-Anschlüsse in den Bussen und die Umsetzung des 365 €-Tickets für alle Einwohner:innen im Landkreis Schwäbisch Hall. Die Landesregierung hat zwar eine andere Motivation, dennoch können Senior:innen, die ihren PKW-Führerschein abgeben, ein ÖPNV-Jahresticket im Austausch erhalten. Bleibt abzuwarten wie dies in unserem Landkreis angenommen wird.

Meine Schwerpunkte im Haushalt 2022 sind von der Sozialisation und psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen geprägt. Es müssen mehr Angebote in den Schulen organisiert und implementiert werden, um die Fragen und Nöte direkt und zeitnah mit den jungen Menschen aufzuarbeiten und zu thematisieren. Hierfür beantrage ich neben den im Jugendhilfeausschuss zugestimmten 28.000 € an das Projekt „Brückenbogen“ der AWO Arbeiterwohlfahrt Schwäbisch Hall, die Überprüfung von weiteren Projekteinsatzorten und -umsetzungen an anderen Schulen im Landkreis zum Thema Übergang Schule und Ausbildung. Die Jugendarbeitslosigkeit im Landkreis soll somit verringert werden. Es sollen Mittel dafür im Haushaltsjahr 2022 außerplanmäßig bereitgestellt werden.

Aktuell sehen wir furchtbare Bilder und Szenen an der polnischen/ belarussischen Grenze. Die neue Bundesregierung wird ein Not-Aufnahme-Programm für diese Geflüchteten nicht sofort umsetzen. Wir müssen aber jetzt humanitäre Hilfe leisten. Ich fordere hiermit den Landkreis zusammen mit den 30 Gemeinden auf, gegenüber dem Land Baden-Württemberg und dem Bund konkrete Zusagen zur weiteren Aufnahme von geflüchteten Menschen zu machen. Wir konnten im Landkreis Schwäbisch Hall erfolgreich geflüchtete Menschen dezentral in eigenen Wohnungen unterbringen und sie bei ihrer Integration unterstützen.

Hierfür danke ich neben den Mitarbeiter:innen des Landratsamts Schwäbisch Hall, allen betroffenen Gemeinden, Vereinen, Organisationen und allen ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen für ihre humanitäre Arbeit.

Die Senkung des Kreisumlagehebesatzes von 32, 5 Prozent auf 31, 5 Prozent stimme ich zu.

Ich setze mich für eine starke und gerechte Gesellschaft in unserer Kommune und in unserem Landkreis ein. Ich werde mich weder von Rechtspopulismus noch Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, Homophobie, Sexismus und Abwertung von bestimmten Menschen beeindrucken lassen.

Ich fordere soziale Teilhabe und soziale Gerechtigkeit für alle Einwohner:innen des Landkreises Schwäbisch Hall.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Gemeinwohl vor Profit

Rede Ellena Schumacher-Koelsch im Kreistag Schwäbisch Hall am 24.11.2020

Das Klinikum Crailsheim muss in kommunaler Hand bleiben!

Die Bundesregierung lässt die Kommunen im Stich. Wir müssen die medizinische Grund- und Regelversorgung in unserem großen Landkreis sicher stellen.Ich möchte ein solidarisches, gerechtes und barrierefreies Gesundheitssystem für unseren Landkreis, in dem die Versorgung der Patient:innen im Mittelpunkt steht.Gesundheit darf nicht weiter zu einem Markt verkommen, auf dem die Profite mehr zählen als die Menschen:Statt immer weiter zu privatisieren, muss Gesundheit öffentlich organisiert werden. So können wir auch gute Arbeitsbedingungen der Beschäftigte gewährleisten und in die Verantwortung gehen, unsere Einwohner:innen wohnortnah versorgen zu können.

Wir sollten den Weg ebnen, das Diakoneo Schwäbisch Hall mehrheitlich in kommunale Hand zu bekommen.

Zum Thema: www.die-linke.de/themen/gesundheit-und-pflege/

Schwarz-Rot ohne Zukunftsplan


Angela Merkel darf dank der SPD eine letzte Runde als Kanzlerin in einer erneuten Großen Koalition drehen. Statt für einen grundlegenden Politikwechsel zu werben und um andere Mehrheiten zu kämpfen, geht die SPD gespalten und geschwächt als Juniorpartnerin in eine weitere GroKo, kritisierten die Vorsitzenden der Partei DIE LINKE, Katja Kipping und Bernd Riexinger, im Rahmen der heutigen Pressekonferenz im Karl-Liebknecht-Haus scharfe. „Schwarz-Rot ohne Zukunftsplan“ weiterlesen

Ernst Kern: Haushaltsrede im Kreistag Hohenlohe

Künzelsau, 11.12.2017

Haushaltsrede 2018

Ernst Kern – DIE LINKE.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, sehr geehrter Herr Landrat mit Ihrem Team, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Vieles wurde schon gesagt nur noch nicht von jedem.
Was möchte ich noch beitragen?
Stichwort: „angekommen“

Dazu möchte ich auf die Seite der Einnahmen blicken.

Ob Krankenhaus oder Landratsamt, Straßen oder Soziales, unsere Herausforderungen im Kreis sind riesig. „Ernst Kern: Haushaltsrede im Kreistag Hohenlohe“ weiterlesen