Mieten mit Quadratmeterpreien zwischen 10 und 15 Euro für Neubauwohnungen sollen auch bei uns auf dem flachen Land üblich werden. So stand es im Artikel vor wenigen Tagen zu lesen. Was das für die Mietpreise von Nicht-Neubauwohnungen bedeutet, liegt auf der Hand.
Spätestens jetzt wird klar warum wir einen Mietpreisdeckel brauchen. Wer kann denn so viel Miete noch bezahlen?
Googelt man Wohnungen in Schwäbisch Hall auf der Plattform Kleinanzeigen, dann findet man Altbauten mit folgenden Bedingungen:
Mehrfamilienhaus renoviert 72 m2 – 830 Euro kalt
Apartment in Waldenburg frisch renoviert 16 m2 – 300 Euro kalt
Mehrfamilienhaus Altbau in Steinbach 95 m2 – 950 Euro kalt
Michelbach 65 m2 – 880 Euro kalt
Schwäbisch Hall Wohnung kernsaniert mit Garage 85 m2 – 1.200 Euro kalt
Schwäbisch Hall 80 m2 – 1.100 Euro kalt
Die Beispiele standen in den Kleinanzeigen in dieser Reihenfolge. Ich habe nicht die teuersten herausgepickt….
Ich glaube nicht, dass der Großteil der Bevölkerung davon überzeugt ist, dass Wohnungen Spekulationsobjekte sein sollen. Wohnen ist ein Grundbedürfnis von uns Menschen. Dass Löhne und Gehälter nicht im gleichen Maße steigen verstärkt das Problem zusätzlich. Das monatliche Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer in Deutschland betrug 2022 2.244 Euro netto.
Eine 80 m2-Wohnung soll zwischen 800 Euro und 1200 Euro kosten können. Plus Mietnebenkosten, Energiekosten, Fernsehen, Kommunikation. Plus die extrem gestiegenen Lebensmittelpreise.
Da läuft was voll aus dem Ruder. Die Politik muss handeln. Das Überleben einer Familie mit einem Lohn/einem Gehalt ist überhaupt nicht machbar. Wir lassen Familien mit Kindern voll im Regen stehen.
Mietpreisdeckel jetzt! Und sozialen Wohnungsbau vorantreiben, denn dieser wird auch in Schwäbisch Hall sträflich vernachlässigt. Während es in anderen Gemeinden festgelegte Quoten für sozialen Wohnungsbau gibt, will man das in Schwäbisch Hall explizit nicht.
Silvia Ofori
Sprecherin
Kreisverband die Linke
Schwäbisch Hall – Hohenlohe