Haushaltsrede Kreistag Hohenlohe Martin Schäfer

Martin Schäfer        

aus Neuenstein-Steinsfürtle (parteilos), Kreistagsmitglied für die Linke im Kreistag Hohenlohe seit 2024

 

Haushaltsrede von Martin Schäfer im Kreistag Hohenlohe 2024

Sehr geehrter Herr Landrat Schölzel

Sehr geehrter Herr erster Landesbeamter Wirth

Sehr geehrte Kreistagskolleginnen

Sehr geehrte Kreistagsverwaltung

Sehr geehrte Presse

Sehr geehrte Damen und Herren

Zuerst einmal vielen Dank, dass ich für die Linken auch eine kleine Haushaltrede halten darf. Ich bin parteilos uns Sie kennen mich als Vertreter der Grünen, mit denen mich noch manches verbindet. In Sachen Waffenlieferung in Kriegsgebiete vertreten wir zur Zeit gegensätzliche Positionen. Auch in der Corona-Krise habe ich mir eine andere Politik gewünscht. Mit geschätzten 500 Milliarden Schaden alleine für die deutsche Volkswirtschaft ist sie die Hauptursache unserer finanziellen Schieflage. Eine Aufarbeitung über die tatsächliche Ursache und darüber wer sich unberechtigt bereichert hat halte ich für notwendig, damit sich so etwas nicht noch einmal abspielt und Regierungen im Nachhinein daran zerbrechen.

Dass Geld knapp ist wird uns immer bewusster, dennoch stimmt dies nur bedingt.

Unserer Kreissparkasse geht es nach vielen mageren Jahren wieder bestens, wie uns Herr Kaufmann übermittelte. Stand man bis Ende 2021 noch vor der Frage ob Verwahrgeld eingeführt wird, so sind heute Zinsen wieder im lukrativen Bereich für die Einen und Existenzbedrohend für die Anderen. Es ist durchaus berechtigt zu fragen, ob unsere Bank mehr für den Kreis tun kann, oder ob es Aufgabe der Bank ist nur Vermögen der Vermögenden zu vermehren.

Der Bau des neuen Landratsamtes scheint schon in der Planphase finanziell aus dem Ruder zu laufen. Vorschläge meinerseits dazu: wir sparen im Kellerbereich eine Etage und geben dem Gebäude dafür ein richtiges Dach mit viel Dachvorsprung, mehr Photovoltaik, Wärmepumpe sowie einem Stromspeicher und Regenwassernutzung statt Schwammdach. Unter dem Dach lässt sich die Registratur genauso unterbringen, ebenso Technik. Und zusätzlich ergibt sich bei guter Planerarbeit noch Platz für Versammlungs- und Erholungsräume. Ich denke sogar die 50 Millionen Euro lassen sich unterschreiten.

Mit der Biomusterregion soll eine regionale Förderung des ökologischen Landbaus stattfinden. Die Landwirtschaft steht vor riesigen Herausforderungen, die auch mit noch mehr Intensivierung nicht mehr zu lösen sind. Die Klimaerwärmung lässt durch Zikaden unbrauchbare Gummirübe entstehen, die Kirschessigfliege lässt Beerenobst, Wein ungenießbar werden. Milch und Butter sind trotz intensiver Fütterung knapp geworden, weil gegen die Blauzungenkrankheit, eine Viruskrankheit, die durch Wind und internationale Warenströme hauptsächlich verbreitet wird, keine gewohnt hohe tierischen Leistung mehr möglich ist, da Tiere entweder erkranken oder daran verenden, vor allem Schafe.

Der ökologisch Ansatz ist, durch natürliche Kreislaufwirtschaft und Selektion Tiere und Pflanzen robuster zu machen und so langfristig gute Grundlagen zu schaffen, ohne das Ökosystem durch Pestizide und Arzneimittel aus dem Gleichgewicht zu bringen. 

Deshalb sind die minimalen Ausgaben für die Biomusterregion eine lohnende Investition in die Zukunft. 

Die Energiewende und damit verbunden unser Klimabeirat. Ein dickes Lob an Herrn Schröder an dieser Stelle, mit dem Elan von Herrn Schröder und seinem Team hat man genau den richtigen Weg eingeschlagen.

So kann die Energiewende zum Konjunkturretter werden. Vor ein paar Jahren trat er mit 15 Prozent der nutzbaren Dachfläche bei Photovoltaik an, mittlerweile sind wir bei 20 Prozent angelangt. Das nächste Projekt bei Remondis in Unterohrn ist die Vergärung des Biomülls, um daraus Energie zu gewinnen. Scheitern kann es vor allem am hohen Plastikanteil im Biomüll. Hier ein Aufruf an die Hohenloher Befüller der Betty, Plastik hat darin nichts verloren. Die Probleme mit Fremddetektoren zu lösen, klappt hoffentlich und findet meine Unterstützung.

Großprojekte, wie das Teerrecycling in Rüblingen, die Ansiedlung der Firma S&P in Neuenstein sind nicht Sache des Kreistages sondern werden von den unteren Verwaltungsbehörden durchgeführt. Dass diese dem Land unterstehen ist den meisten nicht bekannt. Die Aufgabe des Kreistages ist es, das Führungspersonal auszuwählen und über Beförderungen zu entscheiden.

Zum Schluss noch ein paar Worte zur Zukunft im Verkehr. Die Eisenbahnstrecke zwischen Öhringen und Hessental ist das einzig fehlende nicht elektrifizierte Teilstück zweispurig zwischen Mannheim und Prag, genannt auch Hohenlohebahn. Der Ausbau dieser Strecke hat für mich höchste Priorität um zukünftig Fernverkehr von der Straße zu holen. Dazu ein paar Zahlen: der Rollwiderstand zwischen Schiene zu Straße liegt bei 1 zu 6-10.

Erst wenn diese Strecke ausgebaut ist und im Regelbetrieb läuft sollte über die A6 weiter entschieden werden, aber ohne weiteren Flächenverbrauch durch Verschwenkungen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit über Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2025

Martin Schäfer

Neuenstein, Steinsfürtle

Haushaltsrede von Ernst Kern im Dezember 2022

Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger,

erschreckend – seit meiner letzten Haushaltsrede ist nun noch der Krieg in der Ukraine zu all unseren Herausforderungen dazu gekommen.

Vorab möchte ich mich bei Euch / Ihnen allen für die konstruktive Zusammenarbeit für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises bedanken. Allen voran Sie Herr Landrat mit ihrem gesamten Team der Verwaltung.

DANKESCHÖN

Der Haushalt, leider nicht anders zu erwarten, ist schon umfangreich besprochen. Zu Beginn meiner politischen Tätigkeit sprach ich einmal vom Thema

„Leistung muss sich lohnen.“

Dies hatte ich am Beispiel der Pflegekräfte in den Krankenhäusern und Altenheimen erläutert. Aktuell konnte ich zu später Stunde verfolgen wie es heute teilweise bei Lehrkräften aussieht. Dort gibt es oft befristete Anstellungen. Die Anforderung an Qualifikation muss von diesen Beschäftigten zusätzlich bezahlt und in ihrer Freizeit erbracht werden. Dies betrifft unser aller Verwaltung. Abwanderung ist da vorprogrammiert.

Lasst mich hier den Schwenk zu Unternehmen machen. Die Unternehmen tragen das Risiko. Ist das so? In Zeiten von Werksverträgen, Leiharbeit, befristeten Verträgen und unbefristeten Arbeitsverhältnissen werden immer mehr Kosten und Risiken auf die „schwächeren“ Beschäftigten verlagert. Dort, genau bei diesen Menschen steckt heute das Risiko. Altersarmut ist inzwischen selbst in Deutschland nicht mehr vom Tisch zu fegen. Dies obwohl über Jahrzehnte am Standort Deutschland hohe Gewinne und Zuwächse erzielt werden konnten.

Die Boni haben einige Wenige eingesteckt. Die Verantwortung ist an immer mehr Schwächeren hängengeblieben.

Wäre ich der Weihnachtsmann, so würde ich die ganzen Boni an die „schwächeren“ Menschen verteilen. Je schwächer, umso mehr Boni! Anstelle von Repressalien, denn diese Variante würde Menschen besser motivieren! 

Doch das ist wohl nur ein frommer Weihnachtswunsch.

 

Ich wünsche allen sehr besinnliche und erholsame Weihnachtstage.

Kommt gut ins neue Jahr.

Hoffentlich schreiben wir in Zukunft eine erfolgreichere Geschichte für all die Menschen in unserem Kreis aber auch in unserem Land und auf dieser Welt.

 

Dem Haushalt für 2023 werde ich zustimmen.

Herzlichen Dank.

Ernst Kern