Beschlussfassung des Kreisvorstands in der Causa „Manifest für den Frieden“

Am Dienstag, 21. Februar 2023 hat unser Kreisvorstand folgenden Beschluss gefasst:

Der Kreisverband der Linken in Schwäbisch Hall und Hohenlohe sieht sich als wichtigen und gestaltenden Teil der Friedensbewegung. Er unterstützt Friedensinitiativen in den beiden Kreisen und beteiligt sich aktiv an deren Treffen und Aktionen. Die grundlegende Haltung und der Gründungskonsens der Linken, dass Waffenlieferungen abgelehnt werden, ist für ihn auch im Ukraine-Krieg bindend. 
 
Des Weiteren ruft der Kreisverband der Linken in Schwäbisch Hall und Hohenlohe über seine Kanäle zur Teilnahme an Kundgebungen, Demonstrationen und anderen Aktionen in diesem Sinne auf. Davon ist auch der Aufruf zur Unterstützung des „Manifest für den Frieden“ und der Großdemo in Berlin am 25.02.2023 betroffen.
 
In diesem Sinne möchten wir alle Leserinnen und Leser bitten, das „Manifest für den Frieden“ unter dem angegebenen Link zu unterschreiben und die Kundgebung am 25. Februar 2023 ab 14.00 Uhr in Berlin zu besuchen. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Internetseite „Aufstand für Frieden“.
 
Wir rufen außerdem zur Friedenskundgebung ebenfalls am 25. Februar 2023 ab 12.00 Uhr in Heilbronn auf. 

Am 24. Februar jährt sich der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine

Beschluss des Parteivorstandes vom 16.02.2023

Am 24. Februar jährt sich der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Millionen Menschen sind auf der Flucht, Hunderttausende haben bereits ihr Leben verloren. Die Zivilbevölkerung leidet unter den Auswirkungen des Krieges, in dem russische Truppen gezielt Infrastruktur zerstört haben. Es muss alles dafür getan werden, damit dieser Krieg schnell endet. Wir stehen zum Selbstverteidigungsrecht der Ukraine und fordern den sofortigen Rückzug der russischen Truppen.
Zugleich lehnen wir den militaristischen Tunnelblick der Bundesregierung ab und stehen für zivile Alternativen zu einem langen Abnutzungskrieg, zur Eskalation von Waffenlieferungen und Aufrüstung. Davon profitieren vor allem die Rüstungskonzerne. Viele Menschen haben indes Angst vor einer weiteren Eskalation des Krieges über die Ukraine hinaus.
In Teilen der westlichen Regierungen und Militärs wird inzwischen neben der Zurückweisung des Angriffskriegs das eigenständige Ziel verfolgt, den Krieg zur langfristigen militärischen Schwächung Russlands zu nutzen. Eine solche Zielverschiebung lehnen wir ab.

Es ist dringend nötig, dass die Bundesregierung sich von dieser Konfrontationspolitik abgrenzt und ernstgemeinte diplomatische Bemühungen unternimmt um gemeinsam mit Brasiliens Präsident
Lula und Ländern wie China, Russland an den Verhandlungstisch zu bringen. Dazu hat die Linke bereits im Dezember einen konkreten Fahrplan zur Deeskalation vorgeschlagen (Beschluss 2022/311). Auch die Möglichkeit gezielter Sanktionen gegen Putins Machtbasis, gegen seine Oligarchen und den militärisch-industriellen Komplex müssen endlich konsequent genutzt werden, auch wenn das Vermögende und Unternehmen hierzulande stört. Es ist überfällig, dass Deserteure und Kriegsdienstverweigerer unbürokratisch geschützt werden und Asyl erhalten (siehe Beschluss 2023/359).
Am Wochenende um den Jahrestag des russischen Angriffes rufen wir zu Protesten für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen, gegen den Angriffskrieg Russlands sowie gegen das Aufrüstungsprogramm der Bundesregierung auf, um die Position der LINKEN bundesweit in die Öffentlichkeit zu tragen. Hierbei ist für uns klar, dass Frieden und Antifaschismus
zusammengehören: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus. In diesem Sinne haben Rechte hier keinen Platz. Russland muss seine Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen, zugleich muss die Bundesregierung die Eskalationsspirale durchbrechen, es braucht zivile Alternativen zur Militarisierung und Aufrüstung.

Dass einige Vertreter von Bundesregierung & Medien einfach alle,
die – wie Jürgen Habermas – vor einer weiteren Eskalation warnen und diplomatische Initiativen fordern, öffentlich denunzieren, ist Ausdruck einer Verrohung der öffentlichen Debatte. Das schadet einer nötigen demokratischen Diskussion und dem Nachdenken über Auswege aus dem Krieg. Wir weisen diese Diffamierungen zurück. Unsere Gesellschaft braucht mehr, nicht weniger Debatte über zivile Alternativen. Wir stehen dabei für eine Friedenspolitik, die Demokratie und Völkerrecht verpflichtet ist und sich klar gegen rechts abgrenzt.

„Das Trojanische Pferd – Stuttgart 21 – der Film“

 Freitag, 10. Februr 20 Uhr

Kino im Schafstall, Im Lindach 9, Schwäbisch Hall

Die vom Kino im Schafstall getragene Veranstaltung und vom Bündnis Mobilitätswende unterstützte Veranstaltung findet am Freitag, den 10. Februar um 20 Uhr im Kino im Schafstall statt. Im Anschluss an den Film findet ein Filmgespräch mit dem Regisseur des Filmes, Klaus Gietinger  statt.

Darum geht es:

Der Film schildert die Entstehung des Projekts Stuttgart 21, als reines Immobilen- und Tunnel- und Bauprojekt, als Zerstörung eines bestfunktionierenden Bahnhofs Deutschlands. Neben der Chronologie des Projektes ab 1994 würdigt der abendfüllende Film auch den Widerstand der Stuttgarter Bevölkerung bis zum heutigen Tag.

Eine Fülle von Fakten wird aufgezeigt. Neben neben Experten und Widerständlern treten Fridays-for-Future-Frauen, junge Klimaaktivisten und berühmte Kabarettisten auf. Auch gewendete Befürworter, wie der grüne Verkehrsminister kommen zu Wort.  Ehemalige Bahnchefs, lächelnde Bahnmanager, lachende CDU-Bürgermeister und Brandschutzexperten der besonderen Art kommen zu Wort.

Eine junge Moderatorin (Soraya Abtahi) führt durch den Film. Um die Sache nicht maßlos traurig zu machen, erscheint auch eine Buffo-Figur, Herr Büro (Jörg Zick), der „das bestgeplante Projekt Deutschlands“ verteidigen muss und scheitert. Am Schluss werden Alternativen zu Stuttgart 21 aufgezeigt.

 

Neujahrsempfang in Schwäbisch Hall mit Bernd Riexinger