Am 24. Februar jährt sich der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine

Beschluss des Parteivorstandes vom 16.02.2023

Am 24. Februar jährt sich der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Millionen Menschen sind auf der Flucht, Hunderttausende haben bereits ihr Leben verloren. Die Zivilbevölkerung leidet unter den Auswirkungen des Krieges, in dem russische Truppen gezielt Infrastruktur zerstört haben. Es muss alles dafür getan werden, damit dieser Krieg schnell endet. Wir stehen zum Selbstverteidigungsrecht der Ukraine und fordern den sofortigen Rückzug der russischen Truppen.
Zugleich lehnen wir den militaristischen Tunnelblick der Bundesregierung ab und stehen für zivile Alternativen zu einem langen Abnutzungskrieg, zur Eskalation von Waffenlieferungen und Aufrüstung. Davon profitieren vor allem die Rüstungskonzerne. Viele Menschen haben indes Angst vor einer weiteren Eskalation des Krieges über die Ukraine hinaus.
In Teilen der westlichen Regierungen und Militärs wird inzwischen neben der Zurückweisung des Angriffskriegs das eigenständige Ziel verfolgt, den Krieg zur langfristigen militärischen Schwächung Russlands zu nutzen. Eine solche Zielverschiebung lehnen wir ab.

Es ist dringend nötig, dass die Bundesregierung sich von dieser Konfrontationspolitik abgrenzt und ernstgemeinte diplomatische Bemühungen unternimmt um gemeinsam mit Brasiliens Präsident
Lula und Ländern wie China, Russland an den Verhandlungstisch zu bringen. Dazu hat die Linke bereits im Dezember einen konkreten Fahrplan zur Deeskalation vorgeschlagen (Beschluss 2022/311). Auch die Möglichkeit gezielter Sanktionen gegen Putins Machtbasis, gegen seine Oligarchen und den militärisch-industriellen Komplex müssen endlich konsequent genutzt werden, auch wenn das Vermögende und Unternehmen hierzulande stört. Es ist überfällig, dass Deserteure und Kriegsdienstverweigerer unbürokratisch geschützt werden und Asyl erhalten (siehe Beschluss 2023/359).
Am Wochenende um den Jahrestag des russischen Angriffes rufen wir zu Protesten für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen, gegen den Angriffskrieg Russlands sowie gegen das Aufrüstungsprogramm der Bundesregierung auf, um die Position der LINKEN bundesweit in die Öffentlichkeit zu tragen. Hierbei ist für uns klar, dass Frieden und Antifaschismus
zusammengehören: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus. In diesem Sinne haben Rechte hier keinen Platz. Russland muss seine Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen, zugleich muss die Bundesregierung die Eskalationsspirale durchbrechen, es braucht zivile Alternativen zur Militarisierung und Aufrüstung.

Dass einige Vertreter von Bundesregierung & Medien einfach alle,
die – wie Jürgen Habermas – vor einer weiteren Eskalation warnen und diplomatische Initiativen fordern, öffentlich denunzieren, ist Ausdruck einer Verrohung der öffentlichen Debatte. Das schadet einer nötigen demokratischen Diskussion und dem Nachdenken über Auswege aus dem Krieg. Wir weisen diese Diffamierungen zurück. Unsere Gesellschaft braucht mehr, nicht weniger Debatte über zivile Alternativen. Wir stehen dabei für eine Friedenspolitik, die Demokratie und Völkerrecht verpflichtet ist und sich klar gegen rechts abgrenzt.

„Das Trojanische Pferd – Stuttgart 21 – der Film“

 Freitag, 10. Februr 20 Uhr

Kino im Schafstall, Im Lindach 9, Schwäbisch Hall

Die vom Kino im Schafstall getragene Veranstaltung und vom Bündnis Mobilitätswende unterstützte Veranstaltung findet am Freitag, den 10. Februar um 20 Uhr im Kino im Schafstall statt. Im Anschluss an den Film findet ein Filmgespräch mit dem Regisseur des Filmes, Klaus Gietinger  statt.

Darum geht es:

Der Film schildert die Entstehung des Projekts Stuttgart 21, als reines Immobilen- und Tunnel- und Bauprojekt, als Zerstörung eines bestfunktionierenden Bahnhofs Deutschlands. Neben der Chronologie des Projektes ab 1994 würdigt der abendfüllende Film auch den Widerstand der Stuttgarter Bevölkerung bis zum heutigen Tag.

Eine Fülle von Fakten wird aufgezeigt. Neben neben Experten und Widerständlern treten Fridays-for-Future-Frauen, junge Klimaaktivisten und berühmte Kabarettisten auf. Auch gewendete Befürworter, wie der grüne Verkehrsminister kommen zu Wort.  Ehemalige Bahnchefs, lächelnde Bahnmanager, lachende CDU-Bürgermeister und Brandschutzexperten der besonderen Art kommen zu Wort.

Eine junge Moderatorin (Soraya Abtahi) führt durch den Film. Um die Sache nicht maßlos traurig zu machen, erscheint auch eine Buffo-Figur, Herr Büro (Jörg Zick), der „das bestgeplante Projekt Deutschlands“ verteidigen muss und scheitert. Am Schluss werden Alternativen zu Stuttgart 21 aufgezeigt.

 

Neujahrsempfang in Schwäbisch Hall mit Bernd Riexinger

DIE LINKE protestiert in Lützerath

Am großen Protesttag am 14. Januar macht sich Silvia Ofori mit 26 weiteren Aktivistinnen und Aktivisten auf den Weg nach Lützerath. Die Linke steht klar an der Seite der Aktivistinnen und Aktivisten, ohne wenn und aber. Statt der erwarteten 3.000, dann 6.000 Demonstrierenden, kamen 35.000. Die scheinbar nicht endenden Menschenströme bewegten sich auf dem freien Gelände zwischen den Ortschaften Keyenburg, Erkelenz und Lützerath. Die sehr kämpferischen Reden sprachen von Verrat durch die Grünen und von der Klimasünde, die in Lützerath begangen wird. Wie so oft fällt auch Lützerath der Profitlogik zum Opfer, weil die Kohle unter Lützerath aus wirtschaftlichen Gründen abgebaut werden soll. Auf das geforderte Moratorium geht niemand wirklich ein. Bleiben die Grünen glaubwürdig?
Die Klimabewegung ist ungeheuer wichtig. Eine weitere Klimaerwärmung werden wir nicht verkraften und mit der Umsetzung der Pläne der Bundesregierung rückt das 1,5°C-Ziel in weite Ferne.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof treffen sich Bernd Riexinger, MdB aus Stuttgart, & Silvia Ofori; sie tauschen sich über seinen Besuch am Folgetag in Schwäbisch Hall aus.
Die Linke hat eine Bundesarbeitsgemeinschaft Klimagerechtigkeit. Die Website für weitere Infos zu diesem wichtigen Thema ist www.dielinke-klima.de
 
 

Haushaltsrede von Ernst Kern im Dezember 2022

Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger,

erschreckend – seit meiner letzten Haushaltsrede ist nun noch der Krieg in der Ukraine zu all unseren Herausforderungen dazu gekommen.

Vorab möchte ich mich bei Euch / Ihnen allen für die konstruktive Zusammenarbeit für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises bedanken. Allen voran Sie Herr Landrat mit ihrem gesamten Team der Verwaltung.

DANKESCHÖN

Der Haushalt, leider nicht anders zu erwarten, ist schon umfangreich besprochen. Zu Beginn meiner politischen Tätigkeit sprach ich einmal vom Thema

„Leistung muss sich lohnen.“

Dies hatte ich am Beispiel der Pflegekräfte in den Krankenhäusern und Altenheimen erläutert. Aktuell konnte ich zu später Stunde verfolgen wie es heute teilweise bei Lehrkräften aussieht. Dort gibt es oft befristete Anstellungen. Die Anforderung an Qualifikation muss von diesen Beschäftigten zusätzlich bezahlt und in ihrer Freizeit erbracht werden. Dies betrifft unser aller Verwaltung. Abwanderung ist da vorprogrammiert.

Lasst mich hier den Schwenk zu Unternehmen machen. Die Unternehmen tragen das Risiko. Ist das so? In Zeiten von Werksverträgen, Leiharbeit, befristeten Verträgen und unbefristeten Arbeitsverhältnissen werden immer mehr Kosten und Risiken auf die „schwächeren“ Beschäftigten verlagert. Dort, genau bei diesen Menschen steckt heute das Risiko. Altersarmut ist inzwischen selbst in Deutschland nicht mehr vom Tisch zu fegen. Dies obwohl über Jahrzehnte am Standort Deutschland hohe Gewinne und Zuwächse erzielt werden konnten.

Die Boni haben einige Wenige eingesteckt. Die Verantwortung ist an immer mehr Schwächeren hängengeblieben.

Wäre ich der Weihnachtsmann, so würde ich die ganzen Boni an die „schwächeren“ Menschen verteilen. Je schwächer, umso mehr Boni! Anstelle von Repressalien, denn diese Variante würde Menschen besser motivieren! 

Doch das ist wohl nur ein frommer Weihnachtswunsch.

 

Ich wünsche allen sehr besinnliche und erholsame Weihnachtstage.

Kommt gut ins neue Jahr.

Hoffentlich schreiben wir in Zukunft eine erfolgreichere Geschichte für all die Menschen in unserem Kreis aber auch in unserem Land und auf dieser Welt.

 

Dem Haushalt für 2023 werde ich zustimmen.

Herzlichen Dank.

Ernst Kern