LINKE präsentiert Studie zur Deutschen Wohnen

Mieterinnen und Mieter der Deutschen Wohnen haben oft das Nachsehen. Der Immobilienkonzern ist bekannt dafür, dass ihm die Gewinne und die Aktionäre wichtiger sind als das Wohl derjenigen, die in ihren Objekten wohnen. Was viele schon ahnten, bestätigt auch eine Studie des Ökonomieprofessors Bontrup, die heute im Abgeordnetenhaus von Berlin in Anwesenheit der stellvertretenden Parteivorsitzenden der LINKEN Caren Lay, dem Stadtsoziologien Dr. Andrej Holm und Steffen Zillich von der LINKEN im Abgeordnetenhaus vorgestellt wurde.

Nach den Erkenntnissen von Professor Bontrup ist die Deutsche Wohnen, die besonders in Berlin agiert, ein besonders negatives Beispiel für einen Immobilienkonzern. Der Konzern erwirtschaftete nach Steuern in den Jahren 2012 bis 2015 fast 2,5 Milliarden Euro. Dabei ist eine extreme Steigerung zu verzeichnen. Lagen die Gewinne 2012 noch bei 145 Millionen, waren es 2015 schon 1,2 Milliarden Euro. Dies ist eine Steigerungsrate von 728 Prozent. Seine Steuerquote lag aber lediglich bei 24,1 Prozent durchschnittlich. Gleichzeitig schüttet die Deutsche Wohnen ungewöhnlich viel Geld an seine Aktionäre über Dividenden aus.

Finanziert wird dies mit einer „aggressiven Mietsteigerungspolitik“, so die Studie von Prof. Bontrup, während kaum Instandhaltungen vorgenommen werden.

Caren Lay kommentierte die Studie: „Geld für die Aktionäre ist da, aber im Bad fallen die Kacheln von der Wand und trotzdem kommt die Mieterhöhung: Das ist das Geschäftsmodell der Deutschen Wohnen! Wohnraum ist keine Kapitalanlage und wo es nur geht, muss dieser Praxis ein Riegel vorgeschoben werden. Solange wir kein soziales Mietrecht habe, solange Mietspiegel nicht rechtsicher sind, die Modernisierungsumlage nicht abgeschafft und der Kündigungsschutz nicht verbessert wurde, bleiben unsere Städte ein Eldorado führe die internationale Immobilienspekulation. Deswegen brauchen wir besser Gesetze auf Bundesebene, weil das Land Berlin gar keine rechtliche Grundlage hat, der Deutschen Wohnen das Handwerk zu legen.“

Dr. Andrej Holm berichtete von den zahlreichen Initiativen, die sich gegen die Deutsche Wohnen organisieren. Dazu gehören Kotti und Co, die Mieterinitiativen in der Otto-Suhr-Siedlung oder die Mieterinitiativen am Baumschulenweg. Die Studie soll auch dazu dienen, diese Initiative zu unterstützen.

Die Studie zum Download (PDF-Datei, 537 kB)