Altersarmut grassiert: Umkehr in der Rentenpolitik notwendig

2016-06-00_kipping_300x175Die Zahl der von Armut oder Ausgrenzung bedrohten älteren Menschen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren auf fast sechs Millionen gestiegen. Wir müssen dringend das Niveau der gesetzlichen Rente in Deutschland diskutieren und eine Umkehr in der Rentenpolitik muss umgehend erfolgen, erklärt Katja Kipping, Vorsitzende der Partei DIE LINKE.

DIE LINKE fordert die Rückkehr des Sicherungsniveaus der gesetzlichen Rente auf 53 Prozent und kämpft für eine solidarische Mindestrente, in Höhe von 1050 Euro, damit definitiv niemand in Armut leben muss. Es darf nicht vergessen werden, dass Frauen aufgrund kleiner Gehälter besonders von Altersarmut bedroht sind. Deshalb fordern wir zudem einen Solidarausgleich für Niedriglöhne, der „Rente nach Mindestentgeltpunkten“, die wir auch für Zeiten nach 1992 einführen wollen. Vollzeiterwerbstätige mit zwölf Euro Stundenlohn und mehr erhalten in der Regel eine Rente von mehr als 1.050 Euro. Eine Einzelhandelskauffrau mit einem Verdienst von 1.940 Euro brutto hätte dadurch monatlich gut 270 Euro mehr Rente. Von dieser Rente würden zu 88 Prozent Frauen profitieren. Darüber hinaus müssen Zeiten der Erwerbslosigkeit, der Kindererziehung und Pflege besser abgesichert werden, damit sie nicht zu Armutsrenten führen.

Wir plädieren zudem für die Rücknahme der Rente ab 67 Jahren. Arbeiten bis zum Umfallen ist weder gesellschaftlich noch sozialpolitisch akzeptabel. Jede(r) muss wieder spätestens ab 65 Jahre abschlagsfrei in Rente gehen dürfen. Das ist finanzierbar in Deutschland.