Linke sieht Bahnhofsareal als Eliteprojekt
Am vergangenen Samstag lud die Stadt- und Kreisrätin Ellena Schumacher Koelsch im Namen der Linken zu einer gemeinsamen Begehung des neuen Bahnhofareals. Rund ein dutzend Menschen kamen zum Treffpunkt am Haller Bahnhof. Darunter Linke, wie die Kreissprecher Heidi Scharf und Cedric Schiele, und Interessierte, wie auch zukünftige Bewohner des Areals. Schumacher Koelsch stellte der Gruppe die Baupläne Nord und Süd vor. Sie erläuterte die Konzeptvergabe und deren Kriterien für Ankerprojekte und Anlieger. Kritische Fragen, wie zum Beispiel die fehlende Sozialraumquote für das Quartier oder die zukünftige Verkehrsplanung auf der Steinbacher Straße, wurden in der Gruppe rege diskutiert. So meinte der Kreissprecher der Linken Schiele, es sei schon erstaunlich, dass man Unsummen an Steuergeldern ausgebe, um mit dem Weiltertunnel vermeidliches Verkehrschaos zu verhindern und nun am Bahnhof mit Tiefgaragenausfahrt und Bushaltestellen auf der Steinbacher Straße neues schaffe. Und die Kreissprecherin der Partei Scharf fügte hinzu, es sei höchst fragwürdig wie die Stadt, durch den Bau des Parkhauses auf dem Areal und dem damit verbundenen Wegfall der kostenfreien Parkflächen mit den Pendlern umginge. So sollte Bahn fahren attraktiver gemacht werden, hier geschehe das Gegenteil. Auch der voraussichtliche Wegfall der Bäume im Teil Nord, wurde bei der Begehung kritisiert. Die Linke fordert: Das Quartier soll für alle Menschen zugänglich gemacht werden. „Das Konzeptverfahren der HGE neuen Wohnraum zu schaffen und die Innenstadt zu verdichten ist wirklich gut“, meint Schumacher Koelsch. „Jedoch habe der Gemeinderat viel zu wenig Interesse an den Kriterien für neue Erschließungen gezeigt. Eine Sozialraumquote für bezahlbaren Wohnraum muss dringend im Haller Gemeinderat diskutiert werden.“ Erst vor kurzem hatte die Gemeinderätin beantragt, dass das neue Areal mit einer 50%-Sozialquote und einem bedarfsgerechten Anteil an barrierefreiem Wohnraum entstehen soll. Diese Antrag wurde von der Stadtverwaltung abgelehnt, es sei zu spät. Dies zeige, erklärte Schumacher Koelsch, wie wichtig es sei, dass nun Die Linke im Gemeinderat vertreten sei. Die letzten 5 Jahre habe sich keine Fraktion für eine Sozialquote und einen barrierefreien Anteil im städtischen Wohnraum zuständig gefüllt und stark gemacht.