Zwischen 1999 und 2015 wurden in den ambulanten Pflegediensten 171.831 neue Arbeitsplätze geschaffen. Davon waren 129.205 in Teilzeit, darunter 29.601 Minijobs. Die Teilzeitquote in der Branche liegt somit bei 69 Prozent (1999: 64 Prozent). 19 Prozent aller Beschäftigten arbeiteten in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen (Minijobs); 1999 lag diese Quote noch bei 11 Prozent. Die Vollzeitquote ist in dieser Zeit von 31 Prozent auf 27 Prozent gefallen.
Zum Stichtag 15.12.2015 gab es insgesamt 355.613 Beschäftigte bei den ambulanten Pflegediensten. Die Beschäftigten in der ambulanten Pflege sind zu 87 Prozent Frauen. Dieser Anteil ist im Zeitraum 1999 bis 2015 von 85 Prozent sogar leicht angestiegen. In den ambulanten Pflegediensten waren die Beschäftigten zu 38,5 Prozent 50 Jahre oder älter; nur 15,2 Prozent waren 30 Jahre oder jünger. Zum Stichtag 15.12.2015 agierten bundesweit 13.323 unterschiedliche ambulante Pflegedienste als Arbeitgeber. Von diesen waren 65 Prozent Private, 33,5 Prozent freigemeinnützige Träger und 1,4 Prozent in öffentlicher Trägerschaft. Dies geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor, die die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann (DIE LINKE.) angefordert und ausgewertet hat.
Dazu erklärt Sabine Zimmermann, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag:
„Der ambulante Pflegebereich ist eine der großen Wachstumsbranchen, was den Beschäftigungsaufbau angeht. Aber von den über 170.000 Stellen, die in den letzten Jahren geschaffen wurden, waren fast 130.000 Teilzeitjobs. Die Arbeit in der Pflege ist anstrengend und bedeutet oft Schicht- und Wochenenddienste. In der ambulanten Pflege kommen Fahrtzeiten hinzu, die oft nicht entlohnt werden.“
Zimmermann betont: „Die Pflege von Menschen ist eine verantwortungsvolle und harte Arbeit. Wer hier arbeitet, muss angemessene Arbeitsbedingungen und eine gute Entlohnung erhalten. Trotz ihrer Bedeutung für die zu Pflegenden und für den Lebensunterhalt der Beschäftigten wird die Arbeit in der ambulanten Pflege oft wie ein Nebenverdienst behandelt. Das Finanzierungssystem in der Pflege ist auf Wettbewerb ausgerichtet, und der wird allzu oft auf Kosten der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ausgetragen. Nötig ist eine Pflegevollversicherung, die alle anfallenden Kosten in realistischer Höhe übernimmt. Die LINKE setzt sich deshalb für eine solidarische Gesundheitsversicherung ein, in die alle entsprechend ihrem gesamten Einkommen aus Löhnen, Honoraren sowie Miet-, Pacht- und Kapitalerträgen einzahlen. Mehr für die Pflege ist gut für alle, für die zu Pflegenden und die Beschäftigten.“